Etwas schade, dass nur 12 Teams den Weg zur MaiOR nach Kiel gefunden haben. Vielleicht lag es an dem Freitag, den man sich frei nehmen musste. Der 1. Mai war eben diesmal kein Feiertag. Die Verkürzung auf einen zweitägigen Wettkampf wäre wohl schlauer gewesen. Aber auch so war das Programm attraktiv. Wann segelt man schon mal mit Offshore-Yachten zusammen auf der Bahn. Die schnellsten deutschen ORC-Spezialisten zwängten sich mit auf den Parcours direkt vor Schilksee.
Am ersten Tag verzogen sich die Großen noch nach einem ersten Up and Down zu einer Langstrecke Richtung Kiel Leuchtturm. Aber Handicap-Segeln bei drehendem Leichtwind ist undankbar. Und es mag etwas Neid aufgekommen sein, weil die J/70 am ersten Tag vier spannende, kurze Rennen ohne viel Wartezeit absolvierten. Jedenfalls votierten die Bigboats daraufhin für eine Programm-Änderung und drängten sich an den nächsten beiden Tagen mit auf der Bahn.
Es gab zwar drei Startgruppen, aber so richtig konnte man sich nicht aus dem Weg gehen. Es wurde schon mal mächtig dunkel, wenn so ein 45-Fußer seinen Platz beanspruchte und minutenlang die Luft verwirbelte. Umso mehr Spaß machte es, schon mal vor dem Wind an ihnen vorbeizusegeln. Mit einer J kann man eben schneller halsen und auf Böen reagieren.
Am Ende konnten trotz flauer Bedingungen neun Rennen absolviert werden – zwei etwas grenzwertig – aber für Spannung war immer gesorgt. Ein smoother Saisoneinstieg. Bemerkenswert dabei die Lernkurve von Neueinsteiger Martin Menzner mit seiner Crew, seit vielen Jahren bester deutscher J/80-Segler. Die Kieler sind nun auf die J/70 umgestiegen und kamen nach ersten Problemen immer besser in Fahrt. Nach zwei Zweiten zum Schluss ging es noch auf Rang fünf nach vorne.